Markt- und Preistheoretiker
31. Oktober 1905 in der Kleinstadt Kudinov bei Moskau
- Vater: ein aus Estland stammender Deutschbalte, der dort eine Fabrik leitete
- während des ersten Weltkrieges lebte er mit der Familie in Jalta auf der Insel Krim
- floh nach dem ersten Weltkrieg erst ins Baltikum, später nach Stettin
- wurde politisch stark geprägt als Mitglied in der Freischar Junger Nationen
- 1931 Eintritt in die NSDAP, später auch in die SS
- Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Köln
- 1934 Habilitation
- im Laufe der dreißiger Jahre distanzierte er sich jedoch vom Nationalsozialismus
- 1943 trat er eine Gastprofessur in Madrid an
12. Oktober 1946 in Madrid an einer bösartigen Erkrankung der Lymphknoten
- Marktform und Gleichgewicht (1934)
- Grundzüge der theoretischen Volkswirtschaft (1943)
- entwickelte in seinem Werk "Marktform und Gleichgewicht" eine eigenständige Marktformenlehre und vor allem eine Oligopoltheorie, die noch heute untrennbar mit seinem Namen verbunden ist. Zeigte, daß das Modell der vollständigen Konkurrenz völlig wirklichkeitsfremd ist. Reale Märkte werden meist von Oligopolen bestimmt, bei denen die Anbieter in der Lage sind, Preise zu beeinflussen.
- Stackelbergsche Lösung:
- auf einem Dyopol ist ein stabiles Gleichgewicht dann möglich, wenn einer der beiden Anbieter deutlich mächtiger ist als der andere (asymmetrisches Dyopol)
- der Schwächere beugt sich dem Diktat des Stärkeren, der eine Unabhängigkeitsposition anstrebt, da er so immer noch mehr verdient, als bei einem offenen Preiskampf
- diese Lösung sei aber nur die Ausnahme, die Regel seien Gleichgewichtslosigkeit und Kampf
- s.a. "Das Stackelberg-Dyopol" (X. Matschke / G. Tripathi)
- Kloten, Norbert; Möller, Hans (Hrsg); Stackelberg, Heinrich von: gesammelte wirtschaftswissenschaftliche Abhandlungen in zwei Bänden (1992)